Preise - Transparenz
Warum Olivenöl nicht billig sein kann:

Einerseits wissen Liebhaber und ausgewiesene Kenner zu unterscheiden zwischen wirklich Gutem und rein Kommerziellem. Andererseits sind vernünftige Preise genauso wenig selbstverständlich wie reines Olivenöl, das zeigten die großen Olivenölskandale in jüngster Vergangenheit. Es muss jeden Verbraucher nachdenklich stimmen, wenn er hört, dass 2,5 Millionen Tonnen "nativ erzeugtes" Olivenöl weltweit verzehrt werden, wo doch nur 2 Millionen Tonnen produziert werden!

Olivenöl der Extraklasse gibt es einfach nicht zum Schnäppchenpreis, auch wenn das dem Verbraucher immer wieder suggeriert wird. Konzerne mit hohem Werbeetat preisen ihre Produkte an, als gäbe es nichts besseres, Stiftung Warentest und Gourmetzeitschriften empfehlen ganz spezielle Öle, die dann im Verkauf laufen wie geschmiert. Unserer Meinung nach ist es eine Illusion, dass Discounter gute Öle zu Schleuderpreisen verkaufen können. Doch raten wir keinem vom Kauf ab, solange er mit dieser Qualität zufrieden ist. Hohe Qualität hat ihren Preis, und von dieser Güte kann es auch nur eine begrenzte Quantität geben.

Hochwertiges Olivenöl ist ein teures Erzeugnis, das liegt an den Produktionskosten, die ungleich höher sind als die anderer Öle: sie betragen ungefähr 15 €/l (ohne Amortisierung, Vermarktung und Steuern!-Stand 2006). Fast die Hälfte dieses Betrages muss allein an Erntelohn gezahlt werden, hinzukommen noch die vielen Stunden der Pflege des Olivenhains. Aus diesem Grund dürfte der Verkaufspreis für handgepflücktes, ökologisches Olivenöl in deutschen Verkaufsmärkten nicht unter 25 €/l liegen, es sei denn, der Erzeuger verkauft unterhalb seiner Produktionskosten. Nur Produzenten maschinell gepflegter Olivenhaine, die größtenteils mit verschwenderischem Einsatz von Chemie arbeiten, können ein günstigeres Öl anbieten.

Doch letztendlich muss der Käufer selbst entscheiden, ob Öle zweifelhafter Herkunft die Bezeichnung "nativ extra" verdienen, denn die vermeintlich hochwertige Flüssigkeit ist längst nicht in jeder Flasche enthalten.

Bei den Olivenmühlen kann man allerorts sehen, wie unappetitlich Oliven aussehen und riechen, aus denen Billigöle hergestellt werden, da kaschiert auch kein Blümchen die Bohrlöcher der Olivenfliege ( Bactrocera Oleae ), deren Maden sich im Innern der Oliven tummeln.