Region

Das Valle de Seta

Im Norden der Provinz Alicante, die ein Teil des Landes Valencia ist, liegen die Olivenanbaugebiete nicht direkt an der Küste, sondern 90 % der Bäume stehen in tausenden von kleinen Bancalen (Terrassen) hinter der Gebirgskette, welche die Levanteküste vom Hinterland trennt. Im Land Valencia war das Valle de Seta/Ceta mit noch nicht einmal 500 Einwohnern (15 Ew./qkm, Quelle: Balones, Històries, costums i retalls del meu poble v. Manuel Picó Bernabeu, 1995) das am dünnsten besiedelte Gebiet. Eine gute Stunde Fahrtzeit trennt das unberührte Tal (559 Einwohner 2016) von der Mittelmeerküste. Es wird im Norden begrenzt von der Sierra de Almudaina (1013 m) mit dem

"Castillo de la Costurera",
dessen Ruinen noch aus der Maurenzeit stammen, und im Süden von der Sierra de Serella (1379 m), an deren Hängen sich "Els Frares/Die Brüder" schmiegen, Felsen, die aussehen wie Büßer mit ihren Spitzhüten (Capirote) in Osterprozessionen. Durch das tief eingeschnittene Tal fließt der Río Seta mit einer Länge von nur 12 Kilometern. Dieses Flüsschen, das unser Grundstück an zwei Seiten umgibt, war der Namenspatron unserer Finca.
Dort wachsen jeweils 250 Oliven- und Mandelbäume, aber auch ein Walnussbaum, Kirsch-, Pfirsich-, Pflaumen- und Nispero-Bäume auf Bancales (Terrassen). Sie sind nicht maschinengerecht angepflanzt, wie es in vielen Gegenden Spaniens aus ökonomischen Gründen geschieht. Bei uns ist das unnötig, da unsere Bäume weder mit Maschinen geerntet (gerüttelt) noch künstlich bewässert oder gar chemisch behandelt werden.
Unsere Oliven-Bancale liegen auf einer Höhe von 620 m ü.d.M. und gehören zu dem kleinen Dorf Balones im Landkreis El Comtat. Das Mikroklima und die besonderen Umweltfaktoren in diesem Tal, das industriell völlig unberührt ist, sind entscheidend für die qualitativen Merkmale unseres nativen Öls.
Das Valle de Seta war noch bis zu Beginn des letzten Jahrhunderts ein reines Weinbaugebiet, doch zerstörte die Reblaus - wie überall rund um das nördliche Mittelmeer - die Wurzelstöcke der Reben. Der spanische Staat gewährte damals den Bauern in ihrer wirtschaftlichen Not Subventionen für den Anbau von Olivenbäumen. So entstand hinter der Levanteküste im Lande Valencia das kleinste Olivenanbaugebiet Spaniens (165.000 Hektar/26,8 Millionen Olivenbäume). Dort werden neben Olivensorten, die eher zum Einlegen geeignet sind, vor allen Dingen zwei Sorten angebaut. Die erste Sorte "Manzanilla" stammt aus Dos Hermanes (Sevilla). Es sind große Oliven, die zunächst grün sind und sich zur Erntezeit hin schwarz färben. Ihr Gewicht liegt bei 3,10 Gramm/Stück. Die zweite Sorte heißt "Blanqueta" eine autochthone Olivensorte, die nur in der Levante (d.h. in der Provinz Alicante und im Süden der Provinz Valencia, sowie in der Region Murcia) vorkommt. Die kleinen Früchte (zw. 1,16 und 1,94 Gramm/Stück) dieser seltenen Sorte werden bei zunehmender Reife immer bunter und sind wegen ihrer unverfälschten Reinheit und ihres feinen, äußerst intensiven Geschmacks nach grünen Blättern und Nuancen grüner Tomaten sehr beliebt. Gezüchtet wurde diese Olivensorte in Muro de Alcoy (Alicante), ein Ort am Ausgang des Valle de Seta. Das Öl aus "unserem" Tal ist bei Kennern so beliebt, dass sogar große Olivenproduzenten aus Lleida in das kleine Valle de Seta (73 Quadratkilometer "groß") kommen, um hier Öl für die eigene Abfüllung dazu zu kaufen…